Heilmittel oder Todesdroge?
Ab dem Jahr 1874 wurde Heroin als gängiges Arzneimittel in großen Mengen hergestellt und vermarktet. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Drogenpolitik verschärft. Somit wurde Heroin in Frage gestellt, die Schädlichkeit betont und letztendlich in Europa verboten. Dennoch entstanden Ende der 80er-Jahre in mehreren europäischen Städten offene Drogenszenen, in denen sich eine wachsende Anzahl von schwer Abhängigen bewegte und dem hohen Risiko von HIV-Infektionen, Beschaffungskriminalität und Prostitution aussetzte. In Österreich ist sowohl die Herstellung, der Handel als auch der Besitz gesetzlich verboten.
Die beliebteste Konsumform bei Heroin ist die intravenöse Verabreichung. Heroin kann auch geraucht, gesnifft oder gegessen bzw. der Rauch inhaliert werden. Meist hat es eine beige bis weiße Farbe und ist in Form von Pulver oder Kristallinen erhältlich. Nach nur wenigen Sekunden nach der Einnahme löst Heroin bereits einen “Flash" aus. Danach stellen sich Euphorie, Wohlbefinden, Selbstzufriedenheit und Beruhigung ein. Schmerz, Angst und Depressionen verschwinden. Die größte Gefahr verbirgt sich beim Spritzen von Heroin: das Infektionsrisiko mit HIV durch verunreinigte Spritzen ist enorm hoch. Immer wieder kommt es auch durch eine Überdosis oder allergischen Reaktionen zum Tod.
Mit einer Palette an Suchtbehandlungen und niederschwelligen Anlaufstellen hat sich die Situation der Heroinkonsumierenden seit den 80er- und 90er-Jahren verbessert. Neben anderen Maßnahmen (wie Spritzenabgabe, Einrichten von Anlauf- und Kontaktstellen) wurde daher verstärkt mit Substitutionsprogrammen begonnen. Mit schadensmindernden Maßnahmen kann die Lebenssituation von Heroinabhängigen verbessert werden. Doch es bleibt erstes Ziel der Prävention, den Einstieg zu verhindern, gerade bei einer so stark abhängig machenden Droge.
Eine weiterführende Suchtinfo sowie ausführliche Informationen finden Sie im ARGE Flyer - Heroin:
Diese Suchtinfo der österreichischen ARGE Suchtvorbeugung behandelt Heroin (Sugar, H, Gift). Sie beinhaltet Informationen zur Geschichte, in welcher Form die Substanzen konsumiert werden, wann eine Wirkung eintritt und wie lange diese andauert. Des Weiteren finden Sie aktuelle Zahlen zum Heroinkonsum in Österreich sowie dessen Risiken und möglichen Folgen. Außerdem werden der Gebrauch sowie der Zugang und die möglichen Wege zur Prävention beschrieben.